...wenn es mit dem Insektizid-Wirkstoff Thiacloprid behandelt wurde. Der Erlass gilt zunächst für ein Jahr bzw. wird zurückgenommen, sobald die EU-Kommission die Rückstandshöchstmengen für Thiacloprid senkt..
Ähnliche nationale Alleingänge Frankreichs gab es bereits 2016 und 2023 bei Import-Kirschen.
Frankreich hatte bisher vergeblich versucht eine Senkung der Rückstandshöchstmengen für Thiacloprid durch die EU-Kommission durchzusetzen, nachdem die EFSA in einer Stellungnahme dessen gesundheitliche Bedenklichkeit bestätigt hatte. Der Wirkstoff gilt als vermutlich krebserregend, fortpflanzungsgefährdend und als endokriner Disruptor. In Frankreich ist Thiacloprid bereits seit 2018 verboten.
Es zählt zur Gruppe der Neonicotinoide, die auch als extrem schädlich für bestäubende Insekten gelten. Wieso das Europäische Parlament einer Absenkung der Rückstandshöchstmengen bisher nicht zustimmen wollte, bleibt vor diesem Hintergrund unverständlich.
IHR PLUS: Wir untersuchen Obst und Gemüse selbstverständlich auch auf diesen Wirkstoff. Bei der Bewertung der Ergebnisse halten wir uns an die geltenden EU- Verordnungen, aber berücksichtigen auch nationale Beschränkungen.
Autor: Dr. Frank Mörsberger