Mineralölbestandteile können auf verschiedenen Wegen in Lebensmittel gelangen z.B. über Verpackungen und Schmiermittel in der Lebensmittelproduktion. Man unterscheidet dabei analytisch in die Gruppen MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons) und MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons).

Für MOSH kam die EFSA (European Food Safety Association) zum Ergebnis, dass für die europäische Bevölkerung derzeit kein Gesundheitsrisiko durch die Aufnahme über Lebensmittel besteht. Daten zur langfristigen Anreicherung in Organen und Gewebe sind allerdings noch unvollständig.

 

Anders sieht es bei den aromatischen Mineralölbestandteilen aus. In einem „worst case“ Szenario geht die Behörde von einem Gesundheitsrisiko für alle Menschen aus, da besonders die Fraktion mit drei oder mehr aromatischen Ringen in der Molekülstruktur der MOAH-Gruppe erbgutveränderndes oder krebserzeugendes Potential aufweist. Die Datenlage zum Vorkommen dieses MOAH-Anteile in Lebensmitteln ist allerdings noch zu dünn und eine zuverlässige analytische Differenzierung innerhalb der Mineralölverunreinigungen sehr schwierig.

 

Für MOSH und speziell MOAH existieren derzeit in der EU noch keine Grenzwerte. Allerdings gilt auch hier das ALARA-Prinzip („as low as reasonably achievable“), was bedeutet, dass die Konzentration in Lebensmitteln kleiner als die aktuell analytisch erreichbaren Bestimmungsgrenzen sein sollen.

 

Diese sind derzeit für die einzelnen Fraktionen wie folgt:

 

MOSH und Analoge LOQ [mg/kg] MOAH LOQ [mg/kg]
≥ C10 to ≤ C16 < 1.0 ≥ C10 to ≤ C16 <0.25
> C16 to ≤ C20 < 1.0 > C16 to ≤ C25 <0.25
> C20 to ≤ C25 < 1.0 > C25 to ≤ C35 <0.25
> C25 to ≤ C35 < 1.0 > C35 to ≤ C50 <0.25
> C35 to ≤ C40 < 1.0    
> C40 to ≤ C50 < 1.0    


 

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Autor: Dr. Frank Mörsberger