Die EU-Mitgliedsstaaten haben 2021 ein „Netz für Warnungen und Zusammenarbeit“ (Alert and Cooperation Network „ACN“) geknüpft, zu dem auch die Online-Plattform des Schnellwarnsystems (iRASFF) gehört, aus der wir Ihnen jeden Monat wichtige Meldungen in unserem AGROLAB RADAR präsentieren.
Das ACN umfasst auch den Datenaustausch über die gegenseitige Amtshilfe (Administrative Assistance and Co-operation, AAC) und Informationen aus dem Netz für Lebensmittelbetrug (Agri Food Fraud, AFF).
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Im RASFF Meldesystem wurden im Letzten Jahr ca. 20% weniger Fälle registriert als in 2021. Deutschland lag mit 559 Meldungen an der Spitze der europäischen Länder, gefolgt von Belgien und Polen.
Pflanzenschutzmittelrückstände nahmen den Spitzenplatz bei den Warnmeldungen ein, darunter die Türkei mit allein 430 Produkten aus dem Bereich Obst und Gemüse. Häufigste Überschreitungen wurden bei den Wirkstoffen Chlorpyrifos, Chlorpyriphos-methyl und Ethylenoxid/Chlorethanol festgestellt.
Bei den Meldungen über Salmonellen in Geflügelprodukten belegte 2022 Polen den Spitzenplatz mit knapp 200 Warnmeldungen, gefolgt von Nigeria bei Nüssen, Nussprodukten und Saaten mit 66 Fällen und Brasilien bei Gewürzen (schwarzer Pfeffer) mit 46 Warnungen. Bei den Aflatoxinen in Nüssen, Nussprodukten und Saaten fielen die USA (53), Ägypten (40), Indien und die Türkei (jeweils 39) auf.
Beim Lebensmittelbetrug dominierte die Verfälschung von Honig durch unerlaubten Zuckerzusatz.
IHR PLUS: Die AGROLAB-Lebensmittellabore verfügen über ein umfangreiches Produktwissen, behalten aktuelle Entwicklungen im Blick und geben ihre Erfahrungen zur vernünftigen Prüfplangestaltung gern an Sie weiter.
Autor: Dr. Frank Mörsberger