Kontrolle

Die Verordnung (EU) 2019/1793 regelt die Kontrollfrequenz amtlicher Kontrollen bei der Einfuhr von bestimmten Lebensmitteln in die EU. Mit der aktuellen Änderungsverordnung (EU) 2023/1110 wurden verschiedene Anpassungen des Kontrollplans veröffentlicht, die ab dem 27.6. gelten.

 

Hier eine Auswahl der aktuellen Risikoprofil-basierten regelmäßig erfolgenden Einfuhrkontrollen. Sie kann als Anregung zur Anpassung von internen Prüfplänen dienen.


Wir haben uns nur auf die aus unserer Sicht wichtigen Importwaren und Herkunftsländer beschränkt. Neben Obst und Gemüse werden auch andere Produktgruppen mit berücksichtigt, die für unsere Kunden interessant sein können.

 

Im Appendix I der Verordnung (EU) 2019/1793 sind die Lebensmittel (und Futtermittel) aufgeführt, die verstärkten amtlichen Routine-Kontrollen unterliegen. Appendix II listet die Produkte auf, für die Sofortmaßnahmen außerhalb der Routineprüfungen gelten. Die Anhänge werden alle 6 Monate überprüft und ggf. angepasst. Letztlich spiegeln sich darin die Erfahrungen aus den Warnmeldungen im RASFF-System zeitversetzt wieder.

 

 

Neuaufnahmen (Appendix I)

Lebensmittel

KN Codes

Ursprungs-land

Grund / Kontrollfrequenz

Zuckerapfel/Süßsack (Annona squamosa)

ex 0810 90 75

Ägypten

Pestizide / 20 % 3)

Kreuzkümmel

0909 31 00
0909 32 00

Indien

Pestizide / 20 % 3)

grüne Papaya (Carica papaya)

0807 20 00

Mexiko

Pestizide / 20 % 3)

Tahini und Halva aus

Sesamsamen

ex 1704 90 99
ex 1806 20 95
ex 1806 90 50
ex 1806 90 60
ex 2008 19 19
ex 2008 19 99

Syrien

Salmonellen / 20% 2)

 

Erweiterung des Prüfumfangs und/oder Änderung der Kontrollfrequenz (Appendix I)

Lebensmittel

KN Codes

Ursprungs-land

Grund / Kontrollfrequenz

Erdnüsse und aus Erdnüssen hergestellte Produkte

diverse

Ägypten

Aflatoxine / 30%

Gemüsepaprika und anderer Paprika der Gattung Capsicum

0709 60 10
0710 80 51

Ägypten

Pestizide / 30%  3),6)

Gotu Kola (Centella asiatica)

ex 1211 90 86

Sri Lanka

Pestizide / 50% ⇑⇑ 3)

Granatäpfel

ex 0810 90 75

Türkei

Pestizide / 30% ⇑ 3)

Guaven

ex 0804 50 00

Indien

Pestizide / 30% ⇑ 3)

Mukunu-Wenna (Alternanthera sessilis)

ex 0709 99 90

Sri Lanka

Pestizide / 50% ⇑⇑ 3)

Orangen

ex 0805 10

Ägypten

Pestizide / 30%  3)

Türkei

Pestizide / 30%  3)

Reis

1006

Indien

Pestizide / 10%  3)

Schoten des Meerrettichbaums (Moringa oleifera)

ex 0709 99 90

Indien

Pestizide / 20%  3)

 

Überführung von Produkten aus Appendix II in Appendix I

Lebensmittel

KN Codes

Ursprungsland

Grund / Kontrollfrequenz

Gemüsepaprika und anderer Paprika der Gattung Capsicum

0709 60 10
0710 80 51
ex 0709 60 99
ex 0710 80 59

Dom. Republik

Pestizide / 50%  3)

Indien

Pestizide / 10% 3)

Paprika der Gattung Capsicum, ausgenommen Gemüsepaprika

ex 0709 60 99
ex 0710 80 59

Pakistan

Pestizide / 20% 3)

Mischungen von Lebensmittelzusatz-stoffen, Johannisbrotkernmehl oder Guarkernmehl enthaltend

ex 2106 90 92

ex 2106 90 98

ex 3824 99 93

ex 3824 99 96

Indien

Pestizide / 20% 9)

Guarkernmehl

ex 1302 32 90

Indien

Pestizide / 20% 13)

Pentachlorphenol & Dioxine / 50%

Johannisbrot, Johannisbrotkerne sowie Schleime und Verdickungsmittel aus Johannisbrot oder Johannisbrotkernen, auch modifiziert

diverse

Indien

Pestizide / 20% 13)

Türkei

Erdnüsse und aus Erdnüssen hergestellte Erzeugnisse

 diverse

Gambia

Aflatoxine / 50%

Sudan

Instantnudeln, die Gewürze/Würzmittel oder Saucen enthalten

 

Südkorea

Pestizide / 20% 13)

Vietnam

 

Neuaufnahmen (Appendix II)

Lebensmittel

KN Code

Ursprungsland

Grund / Kontrollfrequenz

Pistazien und daraus hergestellte Erzeugnisse

diverse

USA, über die Türkei in die EU eingeführt

Aflatoxine / 50%

 

Überführung von Produkten aus Anhang I in Anhang II
(Einfuhr nur mit amtl. Bescheinigung mit den Analysenergebnissen)

Lebensmittel

KN Code

Ursprungsland

Grund / Kontrollfrequenz

unverarbeitete Aprikosenkerne aus der Türkei

 

Türkei

Blausäure /50%


Fußnoten und Nummerierung gem. Verordnung zitiert

(2) Die Probenahmen und die Analysen erfolgen nach den Probennahmeverfahren und Referenzanalysemethoden gemäß Anhang III Nummer 1 Buchstabe a.


(3) Rückstände mindestens von solchen Pestiziden, die in dem gemäß Artikel 29 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Februar 2005 über Höchstgehalte an Pestizidrückständen in oder auf Lebens- und Futtermitteln pflanzlichen und tierischen Ursprungs und zur Änderung der Richtlinie 91/414/EWG des Rates (ABl. L 70 vom 16.3.2005, S. 1) angenommenen Kontrollprogramm aufgeführt sind und mit Multirückstandsmethoden auf der Grundlage von GC-MS und LC-MS analysiert werden können (Pestizide lediglich in/auf Erzeugnissen pflanzlichen Ursprungs zu überwachen).

 


9) & 13) Rückstände von Ethylenoxid (Summe aus Ethylenoxid und 2-Chlorethanol, ausgedrückt als Ethylenoxid). Bei Lebensmittelzusatzstoffen beträgt die geltende Rückstandshöchstmenge 0,1 mg/kg (Bestimmungsgrenze). Verbot der Verwendung von Ethylenoxid gemäß der Verordnung (EU) Nr. 231/2012 der Kommission vom 9. März 2012mit Spezifikationen für die in den Anhängen II und III der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates aufgeführten Lebensmittelzusatzstoffe (ABl. L 83 vom 22.3.2012, S. 1).

 

Löschungen in Appendix 1 haben wir nicht aufgeführt.

 

Links: Durchführungsverordnung (EU) 2023/1110 und die umgehende Korrektur derselben. 

 

Autor: Dr. Frank Mörsberger